Warum ist achtsames Essen wichtig?

Wusstest du, dass es beim Essen nicht nur um das „Was?“, sondern auch um das „Wie?“ geht? Die Praxis des achtsamen Essens ist inspiriert von der Kunst der Achtsamkeit, einer Art Meditation, bei der wir uns ganz auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren. Übertragen auf das Essen bedeutet das: Schenke dem Essen deine volle Aufmerksamkeit, konzentriere dich auf den Geschmack und den Geruch des Essens und genieße die Erfahrung möglichst ohne Ablenkung, wie Fernsehen oder Handy.

Achtsames Essen lädt uns ein, langsamer zu werden, jeden Bissen zu genießen und die Nahrung, die wir zu uns nehmen, wirklich zu schätzen.

Befreie dich vom Kreislauf des emotionalen Essens

Essen geht über das bloße Stillen des Hungers hinaus. Mit emotionalem Essen wollen wir oft Stress, Trauer, Angst oder andere Gefühle bewältigen. Leider führt genau das aber oft zu Schuldgefühlen, Reue und einer ungesunden Einstellung zum Essen.

Achtsames Essen durchbricht diesen Kreislauf: Indem wir achtsamer essen, schaffen wir eine Pause zwischen den emotionalen Auslösern und unserer Reaktion darauf. Damit können wir alternative Wege finden, um mit Stress und Emotionen umzugehen, ohne zu schnell zu ungesundem Essen zu greifen.

Finde eine gesunde Beziehung zum Essen

Achtsame Ernährung hat nichts mit strengen Diäten oder dem Verzicht auf leckere Lebensmittel zu tun. Es geht darum, eine gesunde Beziehung zum Essen zu entwickeln. Wenn du auf die Signale deines Körpers hörst, lernst du, zu essen, wenn du wirklich hungrig bist, und aufzuhören, wenn du satt bist.

Achtest du bewusst auf den Geschmack, die Textur und den Geruch deines Essens, nimmst du es ganz anders wahr.

Stressabbau und emotionales Wohlbefinden

Achtsames Essen kann unser allgemeines emotionales Wohlbefinden erheblich steigern. Sprechen wir alle unsere Sinne beim Essen an, entspannen wir uns. Dies führt zu einem Gefühl der Zufriedenheit und des emotionalen Gleichgewichts, da wir Essen nicht länger als schnelle Lösung für unsere emotionalen Probleme nutzen.

Stell dir vor, ich setze mich dir gegenüber an den Tisch – kein Power-Meeting, kein „schnell mal nebenbei“, sondern einfach du, dein Teller und dieser Moment.

Du legst dein Handy zur Seite, atmest einmal tief durch und schaust bewusst auf das, was vor dir liegt. Vielleicht ist es ein knackiger Salat, vielleicht ein dampfender Teller Pasta. Egal was – du erlaubst dir, kurz innezuhalten. Dein Blick wandert über die Farben: das satte Grün, das leuchtende Rot, die warmen Gelbtöne. Schon allein das Anschauen macht etwas mit dir – dein Nervensystem fährt runter, dein Körper signalisiert: „Alles gut, hier ist Nahrung, hier ist Ruhe.“

Dann der nächste Sinn: der Duft. Du atmest ein, und da ist plötzlich nicht nur „Essen“, sondern eine ganze kleine Geschichte. Frische Kräuter erinnern dich vielleicht an Sommerabende, eine Tomatensauce weckt Bilder von Italien, Zimt an Kindheit und Weihnachtsplätzchen. Dein Gehirn liebt solche Brücken. Sie bringen dich raus aus dem Autopilot und rein ins Jetzt.

Und jetzt – der erste Bissen. Statt dreimal zu kauen und runter damit, erlaubst du dir, die Textur wahrzunehmen. Knackt es? Schmilzt es? Ist es cremig, rau, süß, säuerlich? Du spürst, wie die Geschmacksnerven anspringen, wie dein Körper reagiert. Es ist fast so, als würde dir dein System danken: „Endlich hörst du mir zu.“

Was passiert dabei?

Dein Parasympathikus – das ist der Teil deines Nervensystems, der für Entspannung zuständig ist – übernimmt. Dein Herzschlag beruhigt sich, deine Verdauung arbeitet besser, Stresshormone sinken. Und noch mehr: Du wirst satt nicht nur im Bauch, sondern auch im Kopf. Das Verlangen, aus Langeweile oder Frust nach Chips zu greifen, verliert an Macht.

Das Spannende: Achtsames Essen ist kein esoterischer Zaubertrick. Es ist Biologie, Neurowissenschaft, Psychologie. Dein Gehirn liebt es, wenn du präsent bist. Und dein Körper belohnt dich mit mehr Energie, besserem Schlaf und einem stabileren emotionalen Fundament.

Tipp:

Stell dir vor, deine Mahlzeiten werden zu kleinen Inseln im Alltag. Keine Pflichtübung, sondern Mikromomente der Ruhe und Freude. So, als würdest du dir selbst zwischendurch einen Mini-Wellnessurlaub gönnen. Und genau das ist der Punkt:

Essen wird nicht länger Betäubung oder Nebenbei-Beschäftigung, sondern ein Ritual für dein Wohlbefinden.

Quelle Beitragsbild: diignat – stock.adobe.com

Published On: August 26th, 2025 / Categories: Ernährung /

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